Notizen #13

Und wieder mal haben wir Oktober. Im Rahmen der Internet-Aktion #Horrorctober werden ich und andere uns bis zum 31. des Monats 13 Horrorfilme ansehen. Im letzten Jahr hat das bei mir leider nicht so gut geklappt. Auch wenn es sich andeutet, dass ich aufgrund eines neuen Jobs wieder wenig Zeit haben werde, will ich, trotz Filmkrise, es zumindest nicht unversucht lassen, die Aufgabe zu bewältigen. Was ich mir anschauen werde, steht hier. Eine Liste aller anderen Teilnehmer, Links zu ihren Listen und Texten hier. Statt längerer Kritiken werde ich mich diesmal wahrscheinlich nur in Form einiger Sammelnotizen begnügen. Los geht’s mit Film 1-3..

Don’t Breathe (Fede Alvarez, USA 2016)

Den diesjährigen, hoch erfreulichen Auftakt macht „Don’t Breathe“, den ich, zugegeben, schon im September gesehen habe – aber wir wollen da mal nicht so sein. Der Film von Fede Alvarez ist ein Paradebeispiel dafür, dass im Horror-Genre immer noch etwas geht und man dafür nicht mal das Rad neu erfinden muss: Erzählerisch effizient, clever, vom Szenario her minimalistisch, hinsichtlich seiner Bezüge aber reichhaltig, stilistisch herausragend, aber trotzdem nie selbstzweckhaft oder gar selbstverliebt. Zweifellos einer der ganz wichtigen Horrorfilme 2016. Hier meine Kritik auf Kino-Zeit.de.

Hush (Mike Flanagan, USA 2016)

Weil ich nach „Don’t Breathe“ Lust hatte, mir noch ein paar andere Filme anzusehen, die grob in die Rubrik „Home Invasion“ fallen, habe ich mich ein wenig umgesehen und mich schließlich für „Hush“ von Mike Flanagan entschieden, den es praktischerweise bei Netflix gab. Inhaltlich gibt es sogar einige Parallelen zu Alvarez’ Film, was nicht nur durch das minimalistische Szenario gegeben war. Bei Alvarez war der Antagonist blind, bei seinem Flanagan ist die Protagonistin taub. Doch leider macht der US-Amerikaner nicht annähernd so viel aus der Ausgangssituation wie sein Kollege aus Uruguay. Das Ergebnis ist ordentlich inszeniert, aber wenig überraschend und deswegen leider nur mäßig spannend. „Hush“ hat etwas von einer Fingerübung. Er ist der nette Horrorfilm für zwischendurch, aber keiner, für den man lange, anhaltende Liebe entwickelt.

Knock Knock (Eli Roth, USA, Chile 2015)

Von diesem Film wurde mir vorab abgeraten, weil a) schlecht und b) kein Horror und c) noch irgendwas (vergessen). Aber ich fand die Ausgangslage doch so spannend – Strohwitwer bekommt Besuch von zwei unbekannten Damen,..–, weil das könnte ja jedem mal passieren und da kann man sich durch einen Film wie „Knock Knock“ schon mal seelisch drauf vorbereiten. Den Anfang, vielleicht sogar gut die erste Hälfte, fand ich dann fast auch grandios, das Gefühl von drohender Gefahr, knisternde Erotik, eine Stimmung, die mehr und mehr ins Unangenehme kippt. Leider ändern nicht nur die beiden Besucherinnen ihr, sondern der ganze Film im weiteren Verlauf sein Gesicht. Die im positiven wie negativen sinnliche Stimmung weicht (wie man das ja von Roth schon kennt“) einer, meiner Wahrnehmung nach platten, grell-satirischen Ausrichtung. Doch wo ich bei „Hostel“ noch eine Ahnung davon hatte, in welche Richtung die Spitzen gerichtet sind, habe ich bei „Knock Knock“ keine Idee mehr, gegen wen oder was diese Satire gerichtet sein soll. Schlussendlich fand ich den Film wohl nicht so schlecht wie diejenigen, die mir von ihm abgeraten haben, für einen großen Wurf halte ich ihn allerdings auch nicht.

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