Schon zweimal musste der Ex-CIA-Agent und Familienvater Bryan Mills (Liam Neeson) seine Familie aus den Fängen fieser Ausländer befreien. Doch diesmal scheitert er und das nicht nur, weil er nicht verhindern kann, dass seine Ex-Frau (Famke Janssen) umgebracht wird. „Taken 3“ misslingt in so vieler Hinsicht – die Actionszenen, zusammenhangslose Fetzen Bild, die wie falsch zusammengeklebtes Daumenkino wirken, sind da nur eines von vielen Beispielen –, dass es sich lohnt, dazu einen etwas längeren Text zu schreiben. Das habe ich für Kino-Zeit.de getan.
Tag: Famke Janssen
X-Men 2 (Bryan Singer, USA 2003)
Die Berlinale – das waren für mich fast 35, teilweise nicht ganz leicht verdauliche Stücke Kinokost. Da brauche ich jetzt erst einmal ein, zwei etwas bekömmlichere Filmchen, um mich sanft zu entwöhnen und behutsam wieder runterzukommen.
Die Wahl fällt auf „X-Men 2“. Die ersten beiden Teile der Reihe gehören meiner Meinung nach zu den besten Superhelden-Filmen überhaupt. In meiner Erinnerung war der zweite Teil sogar noch etwas besser als der erste. Seit der letzten Sichtung sind allerdings schon ein paar Jahre ins Land gegangen und heute muss ich diese Einschätzung etwas relativieren.
Nach den Ereignissen im ersten Teil sitzt Erik Lensherr alias Magneto (Ian McKellen) im Hochsicherheitsgefängnis. Trotzdem ist die Gefahr eines Krieges zwischen Menschen und Mutanten noch immer nicht gebannt. Denn der hassgetriebene General Stryker (Brian Cox) schafft es, die Maschine Cerebro an sich zu bringen und den Philanthropen Professor Charles Xavier (Patrick Stewart) so zu manipulieren, dass dieser bereit ist, alle Mutanten mit Hilfe der Maschine auszulöschen. Seine Schüler, die X-Men, müssen sich mit Magneto zusammentun, um den Genozid zu verhindern.
Was ich an Singers „X-Men“-Umsetzung sehr mag: Wie verletzlich seine Helden wirken. Ihre „Superkräfte“ sind meist eher Fluch als Segen. In dieser Hinsicht kann Singers Filmen bestenfalls Ang Lees „Hulk“ das Wasser reichen.
Leider musste ich gerade feststellen, dass der zweite Teil die Ausformulierung dieses Themas nicht besonders konsequent weiterverfolgt. Zwar gibt es immer wieder Figuren wie Strykers Sohn Jason (Michael Reid MacKay) oder Kurt Wagner alias Nightcrawler (Alan Cumming), in denen die Idee lebt, aber insgesamt setzt Singer in „X-Men 2“ mehr auf Action und eine flotte Story. Das ist ja auch an sich nicht verkehrt. Zumal wieder die Chemie zwischen den Figuren wie auch die Produktionswerte stimmen und der Film vor visuellen Einfällen gerade nur so überschäumt. Insofern ist das schon ein wirklich toller Film. Trotzdem: Ein ganz klein bisschen enttäuscht war ich beim diesmaligen Schauen doch. Irgendwie scheint sich mir hier schon der Abwärtstrend des „X-Men“-Franchise anzudeuten.
Oder bin ich einfach noch im Berlinale-Modus und muss mich erst wieder an „normale“ Filme gewöhnen?
Bild © Twentieth Century Fox